Die Autorin
Diplom Biologin Kirsten Gulau

bietet Beratungen und Konzeptionen zum urbanen Artenschutz an und engagiert sich in der Arbeitsgruppe Stadtnatur Stade.

 

Weitere Informationen:

Kirsten Gulau
Telefon: 040 32045845
E-Mail: gulau@stadtnaturentwicklung.de
www.stadtnaturentwicklung.de


Mut zu wilden Städten

Natur in der Stadt bietet viele Vorteile. Sie schafft Lebensqualität in unserem Wohn- und Arbeitsumfeld sowie Lebensräume für heimische Arten. Sie wirkt sich positiv auf Gesundheit und Mikroklima aus und kann sogar Kosten senken. In Stade hat sich daher die Arbeitsgruppe Stadtnatur gebildet, um die aktuellen Themen einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung zu diskutieren und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Mitglieder der Arbeitsgruppe Stadtnatur sind Aktive aus Politik, Naturschutzverbänden sowie Fachleute und Interessierte.

Natur tut gut

Studien vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung belegen eine positive Wirkung von Begrünung auf Körper und Geist. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird gemindert, Stress-Symptomen vorgebeugt. Die stark bebaute Innenstadt wird durch Begrünungen, besonders am Gebäude, gekühlt. Dafür sorgt die Verdunstungsleistung der Pflanzen, welche die Luft auch von Schadstoffen und Feinstaub säubert. Mit ökologischen Begrünungen der Gebäude und Freiflächen wird das lokale Klima in der Stadt geschützt. Und sogar Kosten können langfristig gesenkt werden. Denn beispielsweise Dachbegrünungen lassen Regenwasser versickern, wodurch die Abwassergebühr halbiert werden kann. Hagel und Sonne können der Dachhaut unter der Begrünung nichts mehr anhaben, was die Lebensdauer der Materialien stark verlängert. Wählt man heimische Pflanzen für eine Begrünung, ist sie in der Regel widerstandsfähiger und muss seltener ersetzt werden. Gerade in Zeiten des Insektenrückgangs fördern viele Städte Dach- und Fassadenbegrünungen.

Lebensräume schaffen!

Nicht nur uns Menschen tun diese Stadt-Oasen gut, sondern auch viele Insekten, Vögel und Fledermäuse profitieren davon. Naturnah angelegte Gärten und Grünflächen bieten wertvolle Nahrungsquellen für die Tiere in der Stadt. Heimische Sträucher und Wildblumen locken Insekten an, die wiederum Nahrung für Vögel, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger sind. Exotische Sträucher und gefüllte Zierpflanzen hingegen sind für die heimische Tierwelt nahezu wertlos.

Die Verbesserung der biologischen Vielfalt am Haus und im Garten ist nur ein Aspekt der Arbeitsgruppe Stadtnatur. Daneben setzt sie sich für eine zukunftsfähige Mobilität sowie für Natur- und Umweltschutz im urbanen Bereich ein.
Für eine lebenswerte, grüne Stadt ist der Austausch aller Beteiligten untereinander wichtig. Daher öffnet die Arbeitsgruppe Stadtnatur den Dialog für Interessierte mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Klimafreundliche gesunde Stadtstruktur“. Der nächste Vortrag findet am 14. November 2018 um 18:00 Uhr in der Seminarturnhalle Stade statt. Prof. Dr. Martin Huber wird zum Thema „Grün und Gesundheit“ referieren.

Tipps für den naturnahen Garten:

  • Ein Laubhaufen im Garten gibt Igeln und Insekten einen Platz zum Überwintern.
  • Steinhaufen und Trockenmauern bieten Reptilien wie der Zauneidechse Jagdreviere und Hummeln wichtige Nistmöglichkeiten.
  • Nisthilfen für Wildbienen und Vögel am Haus, auf dem Balkon und im Garten sowie Fledermausquartiere an Bäumen schaffen zusätzliche Lebensstätten.
  • Sandige, offene Bodenbereiche schaffen ein Nist-Paradies für Wildbienenarten! Diese werden auch gern von Haussperlingen als „Sand-Badestelle“ genutzt.
  • Teiche und kleine Wasserstellen sind Lebensraum für Libellen und Frösche und bieten wichtige Trinkgelegenheiten für Tiere in der Stadt.
  • Anpflanzen von alten Obst- und Gemüsesorten liefert robuste Pflanzen und die genetische Vielfalt bleibt erhalten.

Eine grüne Oase mit Dachgarten und Sträuchern inmitten der Stadt (Foto: K. Gulau)

Ein begrüntes Dach schafft ein gutes Stadtklima und wichtigen Lebensraum. (Foto: STADTNATURENTWICKLUNG)

Die Fetthenne lockt mit ihren vielen Blüten auch Hummeln an.

(Foto: K. Gulau)

Nisthilfen für Wildbienen (Foto: K. Gulau)

Mauersegler-Nistkasten im Dachtraufbereich (Foto: J. Lübbert)

 

Die Autorin
Diplom Biologin Kirsten Gulau

bietet Beratungen und Konzeptionen zum urbanen Artenschutz an und engagiert sich in der Arbeitsgruppe Stadtnatur Stade.

Weitere Informationen:

Kirsten Gulau
Telefon: 040 32045845
gulau@stadtnaturentwicklung.de
www.stadtnaturentwicklung.de