Die Autorin

Dr. Jana Wäldchen

arbeitet am Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) in Jena. Gemeinsam mit Prof. Dr. Patrick Mäder von der Technischen Universität Ilmenau leitet Sie „Flora Incognita“. 

Weitere Informationen:

 

  • www.flora incognita.com
  •  

    Link zu den App-Stores zum kostenlosen Herunterladen:

  • Apple APP-Store
  • Googpe Play - App-Store
  •  

    Pflanzen mit dem Smartphone bestimmen

    Wer kennt die Situation nicht? Beim Wandern entdecken Sie eine Pflanze, über die Sie gern mehr erfahren würden. Wie heißt die Pflanze, ist sie giftig oder steht sie womöglich unter Naturschutz? Ein Bestimmungsbuch ist nicht zur Hand, aber ein Smartphone fast immer verfügbar. Die neue kostenlose App ‚Flora Incognita‘ ermöglicht nun, Pflanzen ganz einfach und überall zu bestimmen. Mit der Kamera des Smartphones fotografieren Sie die Blüte, dann das Blatt und in Sekundenschnelle erhalten Sie einen Vorschlag zum Namen der Pflanze und weiterführende Informationen wie Merkmale, Verbreitung und Schutzstatus. Entwickelt wurde die neue App „Flora Incognita“ – unbekannte Pflanzenwelt – von einem interdisziplinären Team aus Biologen, Physikern, Medientechnikern und Informatikern der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena.

    Hohe Genauigkeit bei der Bilderkennung

    Allein mit Hilfe des Bilderkennungsverfahrens wird aktuell für die 2.770 natürlich auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vorkommenden Pflanzenarten eine Genauigkeit von über 85 Prozent erreicht. In mehr als 96 Prozent der Fälle befindet sich die korrekte Art unter den ersten fünf Treffern für ein Bild. Eine noch höhere Genauigkeit, gerade auch bei bestimmungskritischen Artengruppen, lässt sich in Zukunft durch das Einbeziehen von weiteren Daten wie Standort oder Blühzeitraum erreichen, erklärt Projektleiterin Dr. Jana Wäldchen vom Max-Planck-Institut. „Langfristig können wir als Forschende mit den Daten auch viele weitere Aussagen treffen: Wann blühen welche Arten? Wie stark variieren die Eigenschaften der einzelnen Pflanzen? Welche Zusammenhänge gibt es mit dem Klimawandel und der Art der Landnutzung? Wir werden außerdem kontinuierlich unsere Algorithmen und Modelle verbessern. Daher freuen wir uns über ein breites Feedback von vielen Nutzerinnen und Nutzern.“

    App mit Auszeichnung

    2018 wurde das Projekt „Flora Incognita – Pflanzenbestimmung mit dem Smartphone“ als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt” ausgezeichnet. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt auf der Welt einsetzen. Die teilautomatische Erkennung von wildwachsenden Blütenpflanzen mit einem Smartphone soll das Bewusstsein für Artenvielfalt in der Bevölkerung stärken und letztlich zu deren Erhaltung beitragen. Die biologische Vielfalt ist in fast allen Ländern der Erde gefährdet. Für den Schutz und den Erhalt von Biodiversität ist Artenkenntnis eine grundlegende Voraussetzung. Doch die Menschen kennen die Pflanzen und Tiere, die sie umgeben, immer weniger. Mit schwindenden Kenntnissen über Arten und deren ökologische Zusammenhänge nimmt die Bereitschaft in der Bevölkerung ab, sich für Naturschutz- und Umweltschutzbelange einzusetzen. „Wir wollten mit dem Projekt ‚Flora incognita‘ einen Beitrag zum Artenschutz leisten,“ erklärt Wäldchen. „Mithilfe dieser Datenbanken können Forscher zudem Arten und deren Veränderung – zum Beispiel die Verbreitung invasiver Arten – wissenschaftlich dokumentieren. Auch interessierte Laien könnten derartige Methoden nutzen und so zur Erfassung und Beobachtung des Artenreichtums im Rahmen von Citizen Science Projekten beitragen.“

    Eine Vielzahl von Pflanzenarten lassen sich mit der neuen App bestimmen. (Foto: J. Wäldchen)

    Bestimmungs-App im Einsatz (Foto: P. Mäder)

    Für die Bestimmung ist nur das Fotografieren der gesamten Blüte notwendig. (Foto: J. Wäldchen)

    Neben Blütenpflanzen, Gräsern und Bäumen sind auch Farne einfach zu bestimmen. (Foto: J. Wäldchen)


    Die Autorin

    Dr. Jana Wäldchen

    arbeitet am Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) in Jena. Gemeinsam mit Prof. Dr. Patrick Mäder von der Technischen Universität Ilmenau leitet Sie „Flora Incognita“. 

    Weitere Informationen:

    Link zu den App-Stores zum kostenlosen Herunterladen: