Der Autor
Dr. Christian Pape
ist Vorstand der Wohnstätte Stade
Weitere Informationen:
Wohnstätte Stade
Telefon: 04141 6075-0
info@wohnstaette.de
www.wohnstaette-stade.de
Die Wohnstätte Stade EG ist mit ihren rd. 2.400 Wohnungen eine mittelständisch geprägte Wohnungsgenossenschaft. Sie wurde 1925 gegründet mit dem Zweck, die soziale verantwortbare Wohnraumraumversorgung breiter Schichten der Bevölkerung zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit ist seit jeher eng mit den Aktivitäten des Unternehmens verbunden. Bis in die 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts stand dabei vor allem die Schaffung von Wohnraum durch Neubauaktivitäten im Vordergrund. Mit Beginn der ersten größeren Modernisierungsmaßnahmen in den 80er und 90er Jahren trat mit dem Klimaschutz eine weitere Komponente hinzu, die bis heute eine wichtige Rolle im Unternehmen spielt. In den letzten Jahren sind zusätzlich der Artenschutz und die ökologische Aufwertung der Grünflächen in den Focus gerückt.
Die Energetische Modernisierung ist ein wesentlicher Baustein zur Reduzierung der Energieverbräuche. So wurden seit Mitte der 90er Jahre etwa 1.700 Wohnungen saniert oder neu errichtet. Insbesondere mit einer Dämmung der Außenhülle lassen sich Energieeinsparungen von etwa 30-40 % im Bereich der Heizwärme realisieren. Die Häuser im Memeler Weg in Stade, die zu Beginn der 70er Jahre errichtet wurden, sind 2017 und 2018 für etwa 2 Mio. Euro saniert worden. Neben der Modernisierung der Wohnungen wurde ebenfalls die gesamte Fassade gedämmt. Die Energieeinsparung dieser konkreten Maßnahme beträgt 160.000 kWh pro Jahr. Das rechnet sich nicht nur wirtschaftlich, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.
Aktuell wird bereits die nächste größere Maßnahme vorbereitet. So stehen in 2019 und 2020 die Sanierung von zwei Häusern mit insgesamt 32 Wohnungen Am Schwarzen Berg an – mit einem Investitionsvolumen von etwa 3 Mio. Euro.
Neben der energetischen Modernisierung hat die Wohnstätte vor etwa zehn Jahren begonnen, verschiedene Projekte zur dezentralen Energieversorgung umzusetzen. So werden über ein Tochterunternehmen der Wohnstätte aktuell etwa 1.000 Wohnungen mit Nahwärme versorgt. Als Energieerzeugungsanlagen werden dabei Blockheizkraftwerke ebenso wie Holzhackschnitzelkessel eingesetzt – womit die Energieversorgung unter dem Gesichtspunkt der CO2-Bilanz deutlich besser ist, als eine alternative Gasversorgung. Über diese Energieerzeugungsanlagen wird auch Strom produziert. Im Zuge dieser Mieterstromprojekte werden aktuell rund 280 Haushalte mit Strom versorgt.
Abgerundet wird der Geschäftsbereich Energieversorgung – in den die Wohnstätte bislang rd. 7,8 Mio. € investiert hat – durch verschiedene Solaranlagen. Insgesamt sind auf den Dächern der Wohnstätte 11 Anlagen mit einer Leistung von etwa 130 KWp installiert worden, die zusammen rd. 55.000 kWh Strom im Jahr produzieren. Auch wenn dieser Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird: Mit dieser Menge können im Mehrfamilienhausbestand rund 30 Wohnungen versorgt werden.
In den letzten Jahren engagiert sich die Wohnstätte auch für den Insektenschutz und geht neue Wege bei der Gestaltung der Grünflächen. 2019 sind in Kooperation mit dem Verein ‚Nachbarn im Kopenkamp‘ Wildhecken und Blühwiesen angelegt worden. In einer Vorstudie wurde gemeinsam mit dem Stader Biologen Dr. Wolfgang Kurtze ausgelotet, welcher Pflanzenmix geeignet ist, möglichst vielen Insekten Nahrung zu bieten. Zusätzliche Insektenhecken mit Blühstreifen sind in der Dankersstraße, Freudentheilstraße und Friedrich-Ebert-Straße/ Ecke Hermannstraße, jeweils im rückwärtigen Bereich der Grundstücke angelegt worden. Weitere Blühflächen im innerstädtischen Bereich entstanden auf den Flachdächern in der Dankersstraße, Wynekenstraße und Teichstraße. Außerdem sind Nistkästen für Mauersegler an verschiedenen Gebäuden der Wohnstätte vorgesehen. Ein Kasten wurde bereits 2018 in der Jahnstraße installiert.
Im kleinräumigen Umfang engagiert sich die Wohnstätte weiterhin für den Ausbau der E-Mobilität in ihren Wohnquartieren. So wurde in Kooperation mit den Stadtwerken Stade eine E-Ladestation in Klein-Thun errichtet. Weitere Ladestationen für den Kopenkamp und Hahle sind mittlerweile beauftragt. Auf diesem Weg soll ein kleiner Beitrag auch zur Reduktion der Emissionsbelastung in den Quartieren geleistet werden.
Die Wohnstätte verbindet mit diesen Maßnahmen die soziale Wohnraumbereitstellung mit Klima – und Naturschutz, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten.
Energetische Modernisierung der Wohnungen am Memeler Weg (Foto: Wohnstätte Stade)
Luftbild von den Photo-Voltaik-Anlagen und der Energiezentrale Kopenkamp (Foto: P. Paulsen)
Nistkasten für Mauersegler in der Jahnstraße (Foto: Wohnstätte Stade)
Anlage der Wildhecke am Kopenkamp (Foto: Wohnstätte Stade)
Flachdachbegrünung in der Wynekenstraße (Foto: Wohnstätte Stade)
Frank Bünte (re.) von den Stadewerken Stade und Oliver Stapel von der Wohnstätte an der Ladestation in Klein-Thun (Foto: Dr. C. Pape)
Der Autor
Dr. Christian Pape
ist Vorstand der Wohnstätte Stade
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